
Hunde sind bekannt für ihre herausragenden Fähigkeiten als Fährtenleser – und Mantrailing nutzt genau diese Begabung. Beim Mantrailing verfolgen Hunde eine spezifische menschliche Geruchsspur, um die gesuchte Person zu finden. Dieser Hundesport ist nicht nur in der Rettungshundearbeit von Bedeutung, sondern bietet auch eine spannende und sinnvolle Beschäftigung für jeden Hund, der Freude an Nasenarbeit hat. In diesem Artikel erfährst du, was Mantrailing ist, warum Hunde dabei so gut sind und wie es auch deinem Hund Spaß machen kann.
Was ist Mantrailing?
Mantrailing stammt aus dem Englischen („man“ für Mensch und „trailing“ für verfolgen) und beschreibt die Suche nach einer bestimmten Person anhand ihres individuellen Geruchs. Beim Training wird dem Hund ein Geruchsgegenstand der gesuchten Person – zum Beispiel ein T-Shirt oder ein Taschentuch – gezeigt, der dessen einzigartigen Geruch trägt. Von diesem Ausgangspunkt aus folgt der Hund der Spur, bis er die Person findet. Dabei kann die Spur durch unterschiedliche Untergründe und sogar schwierige Umgebungen wie belebte Straßen oder Waldgebiete führen.
Anders als beim Fährtenlesen, wo Hunde Bodenverletzungen verfolgen, konzentrieren sich Mantrailer auf den „Individualgeruch“, den jeder Mensch permanent über Hautzellen, Schweiß und Kleidung abgibt.
Warum Hunde hervorragende Mantrailer sind
Hunde verfügen über einen extrem ausgeprägten Geruchssinn. Mit rund 300 Millionen Riechzellen und einem großen Teil ihres Gehirns, der auf die Verarbeitung von Gerüchen spezialisiert ist, sind Hunde in der Lage, selbst die feinsten Geruchspartikel wahrzunehmen und zu unterscheiden. Diese Fähigkeit macht sie zu idealen Spürhunden, die Gerüche sogar nach Tagen oder Wochen noch verfolgen können, selbst wenn Wetter und Umgebung die Spur verändert haben.
Mantrailing ist nicht nur eine Bereicherung für den Hund, sondern stärkt auch die Bindung zum Halter. Beim Mantrailing arbeiten Mensch und Hund als Team: Der Hund führt, während der Halter ihm folgt und ihn unterstützt, ohne die Spur zu stören. Das stärkt das Vertrauen und die Kommunikation zwischen beiden und sorgt für eine intensive Verbindung. Zudem fordert Mantrailing den Hund sowohl körperlich als auch geistig und nutzt seine angeborene Fähigkeit zur Spurensuche – eine artgerechte und sinnvolle Auslastung, die die Hunde glücklich macht.
„Ein Hund folgt der Spur, doch der Mensch folgt dem Vertrauen.“
Wie du mit Mantrailing beginnen kannst
Mantrailing erfordert keine besondere Vorerfahrung und kann von nahezu jedem Hund ausgeführt werden, unabhängig von Rasse, Größe oder Alter. Viele Hundeschulen und spezialisierte Trainer bieten Einsteigerkurse an, in denen die Grundlagen vermittelt werden. Der Einstieg erfolgt meist in einfachen Umgebungen, sodass der Hund schnell Erfolgserlebnisse hat und den Spaß an der Suche entdeckt. Mit der Zeit werden die Suchrouten komplexer und die Umgebung abwechslungsreicher, was sowohl Hund als auch Halter immer wieder neue Herausforderungen bietet. Mit Goofy habe ich bei der Hundeschule Souldogs in Rottweil einen 2,5 tägigen Einsteigerkurs in das Thema Mantrailing besucht. Innerhalb dieser Zeit hat Lilian Sulzer von der Hundeschule Souldogs gemeinsam mit André Känel von der Hundeschule NATULITY bei mehreren Mensch Hunde Teams die Faszination Mantrailing geweckt. Schon innerhalb dieser wenigen Stunden waren die Teams in der Lage kürzere Trails erfolgreich zu bewältigen. Der Erfolg für den Hund stand immer im Vordergrund.
Mantrailing ist eine großartige Möglichkeit, deinem Hund eine artgerechte Beschäftigung zu bieten, die sowohl Spaß macht als auch den natürlichen Instinkt fördert. Die enge Zusammenarbeit und das gemeinsame Erfolgserlebnis sind für Hund und Halter bereichernd. Wenn du neugierig darauf bist, wie gut dein Hund im „Spurenlesen“ ist, kann ein Schnupperkurs ein idealer Einstieg sein. Entdecke, was in der Nase deines Hundes steckt – und lass dich überraschen, wie viel Freude ihr gemeinsam daran haben werdet.
Gerne nehmen Goofy und ich, Dich auch auf unsere Reise beim Mantrailing mit.
